Was ist das Darknet?
Du hast bestimmt schon mal vom "Darknet" oder "Dark Web" gehört - aber was steckt dahinter? Ganz ehrlich: Das Darknet ist nicht zwangsläufig irgendwie verbrecherisch, sondern einfach ein verborgener Teil des Internets. Stell dir das Web wie einen Eisberg vor: Der sichtbare Teil, den alle über Google finden, ist nur die Spitze. Darunter verbirgt sich ein riesiger Eisberg - das Deep Web - wo (passwortgeschützte) Datenbanken, Firmen-Intranets und Streamingdienste liegen. Und noch tiefer unter der Oberfläche liegt das Darknet: ein kleiner, extra-vorgesehener Bereich nur für Nutzer mit Spezialtools und fetter Verschlüsselung.
Darknet vs. Deep Web vs. Surface Web
Im Klartext: Das Surface Web (Google, Youtube, Nachrichten) nutzen wir täglich. Rund 90% des Internets sind das Deep Web - das sind alle Inhalte, die Google nicht findet (E-Mail, Online-Banking, Online-Shops, Intranets). Das Darknet ist ein kleiner Teil des Deep Web, den du nur mit einem speziellen Browser erreichst. Die Seiten dort enden meistens auf ".onion" statt ".com". (Tipp: Öffne keine zufälligen .onion-Links, ohne vorbereitet zu sein!) Unser Bild unten zeigt die Aufteilung.
Wie funktioniert das Darknet technisch?
Ganz wichtig ist: Alle Darknet-Inhalte werden über Anonymisierungsnetze geleitet. Der bekannteste Weg ist Tor (The Onion Router). Das Prinzip: Deine Anfrage wird verschlüsselt über mindestens drei zufällige Rechner weitergeleitet (deine IP-Adresse ist dabei verborgen). Du brauchst deshalb einen Tor-Browser, den du von torproject.org herunterladen kannst. Sobald der Browser läuft, surfst du wie gewohnt - nur dass jeder Daten-Pfad dreimal abbiegt ("Zwiebel"-Routing). Das macht deine Spur quasi unsichtbar. Es gibt auch andere Systeme (z.B. I2P), aber für Einsteiger reicht Tor.
Was findest du im Darknet?
Oft denkt man an kriminelle Marktplätze (Drogen, Waffen, gefälschte Ausweise), und ja - solche Portale gibt es leider. Aber nicht alles ist illegal. Studien zeigen: Rund 40-50% der Seiten sind rechtlich unbedenklich. Es gibt Foren, Blogs, NGOs oder leaken von Forschungspapieren. Sogar Journalisten und Aktivisten nutzen das Darknet, um Anonymität und Pressefreiheit zu wahren. Unser Kreisdiagramm unten fasst Studien-Ergebnisse zusammen (rechtliche Kategorie der Inhalte).
- Beispiel: Rund 29% der untersuchten Darknet-Seiten boten legale File-Sharing-Dienste, 28% enthielten geleakte Daten, nur 4% waren Drogenangebote
Ist das Darknet illegal?
Der Zugang ist nicht illegal - es ist also keine Straftat, Tor zu installieren oder eine .onion-Seite aufzurufen. Illegal ist nur, was gegen Gesetze verstößt (z.B. Handel mit verbotenen Waffen, Kinderpornografie etc.). Und genau vor solchen Inhalten warnt man Neulinge: Schon allein das Klicken kann Ärger bringen (einfacher Bilderaufruf kann juristische Konsequenzen haben). Also: Besonnen bleiben! Klar ist: Wer kriminelle Geschäfte macht, kann bestraft werden. Aber: Für viele, die sensible Infos austauschen wollen (Whistleblower, Journalisten, Menschen in Zensurländern), ist das Darknet ein sicherer Hafen. Kurz gesagt: Darknet = neutraler Begriff für ein anonymes Netz, nicht automatisch "böse".
So kommst du ins Darknet
Der einfachste Weg ist ein Tor-Browser.
Anleitungen:
- Lade den Tor-Browser von der offiziellen Seite (torproject.org).
- Installiere ihn und öffne ihn.
- Schon bist du anonym im Netz. Oft nutzt man zusätzlich ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk), um auch die Tor-Verbindung abzudecken. Empfehlenswert ist außerdem ein aktuelles Antivirus-Programm.
Wie findest du .onion-Seiten? Anders als Google gibt es im Darknet keine zentrale Suchmaschine. Beliebt sind: DuckDuckGo (im Tor-Browser voreingestellt), oder Torch. Auch Verzeichnisse wie das Hidden Wiki listen oft Links auf. Aber Vorsicht: Nicht jeder Link führt zu seriösen Seiten! Du surfst viel über Linklisten oder Foren-Empfehlungen.
Tipps für sicheres Surfen
Bleib vorsichtig. Merke dir: Keine echten Daten preisgeben. Surfe vor allem nicht als Administrator (Spezialkonto anlegen). Installiere ein No-Log-VPN, wenn möglich. Klicke keine kleinen Kinderbilder und ähnlich "krasse" Sachen (Strafverfolgungsbehörden werten auch Thumbnails aus). Halte deinen Tor-Client aktuell, nutze HTTPS, und verlasse dich auf vertraute Darknet-Shops wenn es (illegal) Ware sein muss - ein High-Risk-Gebiet halt. Generell: Darknet-Seiten sind oft rudimentär, langsam, und nerven mit Pop-ups - bleib skeptisch und verlasse ein Angebot, wenn es dubios wirkt. In unseren Do's-&-Don'ts unten ein paar schnelle Regeln.
Darknet-Suchmaschinen
Weil Google im Darknet null funktioniert, brauchst du Spezial-Suchdienste. Wie gesagt, Tor-Browser nutzt meist DuckDuckGo (das hat eine .onion-Adresse). Auch Torch schaut ähnlich aus wie Google. Alle anderen "Darknet-Suchmaschinen" sind aber echt begrenzt - oft findest du nur das, was sich Leute aneinander weitersagen. Große Kommerzseiten wie "Silk Road" existieren heute nicht mehr (von Ermittlern abgeschaltet), aber neue Marktplätze tauchen immer wieder auf.
Darknet-Marktplätze & -Shops
Ja, es gibt Märkte, auf denen man Drogen, Waffen oder sogar gefälschte Pässe kaufen kann. Das ist per Gesetz selbstverständlich verboten. Als Anfänger*in solltest du davon wirklich die Finger lassen! (Trotzdem hier der Vollständigkeit halber: Viele Marktplätze akzeptieren nur Kryptowährungen.) Aufpassen vor Fake-Shops und Scam: Oft bekommst du erst nach Zahlung die Produkte nie oder schlechten Stoff. Wir verlinken hier keine konkreten Seiten und empfehlen, solche Angebote niemals anzuklicken. Wichtig: auch das bloße Aufrufen einer Waffen- oder Drogenanzeige kann schon Ärger bedeuten.
Fazit für Anfänger
Das Darknet ist nichts Mystisches, sondern ein technisches Netzwerk (viele Menschen nennen es nur das "dunkle Netz"). Wenn du dich daraus informierst, kannst du sicher und anonym bleiben. Hol dir zuerst einen sicheren Tor-Browser und lies dich ein. Denk daran: Anonymität schützt deine Privatsphäre, aber ermöglicht auch Kriminellen einen Versteckspielplatz - also nutze das Darknet am besten nur für legitime Zwecke (z.B. Forschung, Journalismus, Datenschutz).
FAQs
- Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Darknet und Deep Web?
- Kurz gesagt: Das Deep Web sind alle im Internet verborgenen Inhalte (z.B. Online-Banking, Datenbanken), die Google nicht findet. Das Darknet ist ein noch speziellerer Teil davon - man braucht einen Tor-Browser oder ähnliches, um an Hidden Services (Adressen mit .onion) zu gelangen. Darknet = ein kleiner, verschlüsselter Bereich im Deep Web.
- Ist das Darknet illegal oder gefährlich?
- Nein, das Darknet an sich ist nicht illegal - es ist ein Anonymitätsnetzwerk. Gefährlich wird es erst, wenn man auf verbotene Inhalte stößt (Drogen, Waffen) oder auf Betrugsseiten gerät. Unser Tipp: Sei vorsichtig, verlasse dich auf offizielle Links (z.B. Hidden-Wikis), nutze VPN und Antivirus. Anonymität schützt deine Privatsphäre, erlaubt aber auch Kriminellen ein Versteck.
- Wie komme ich ins Darknet?
- Am einfachsten mit dem Tor Browser. Du lädst den Tor-Browser (torproject.org) herunter und startest ihn. Dann surfst du wie gewohnt im neuen Fenster. Auf Darknet-Seiten surfst du nur über direkte .onion-Links oder spezielle Suchdienste (z.B. DuckDuckGo im Tor). Ein VPN davor zu schalten erhöht deine Sicherheit weiter.
- Was findet man im Darknet?
- Im Darknet findet man Vieles: Marktplätze für Drogen, Waffen, gefälschte Ausweise und DDoS-Dienste - aber auch Nischenforen, Blogs, anonyme Nachrichtenseiten und geleakte Daten. Etwa 40-50% der Inhalte sind legal (z.B. Diskussionen, Journalismus).